Die dauerhafte Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung
Nach einer Testphase hat der Seevetaler Gemeinderat die Entscheidung getroffen, viele Straßenlaternen dauerhaft in den Nachtstunden (00.00 – 04.30 Uhr) abzuschalten. Diese Maßnahme wurde von einer Mehrheit aus SPD, Grünen/Linken und den Freien Wählern (FWG) beschlossen, nachdem die Testphase abgeschlossen und ausgewertet wurde. Trotz dieser Entscheidung bleibt die Nachtabschaltung umstritten und sorgt weiterhin für erhebliche Bedenken in der Bevölkerung.
Hintergrund der Entscheidung
Die dauerhafte Abschaltung der Straßenbeleuchtung während der Nachtstunden wird als Maßnahme zur Energieeinsparung und zur Reduzierung von CO₂-Emissionen im Rahmen der Klimaschutzbemühungen der Gemeinde dargestellt. Der Antragsteller (GRÜNE/LINKE) argumentiert, dass durch die Testphase bewiesen wurde, dass eine deutliche Reduzierung der Energiekosten und des Energieverbrauchs möglich ist, ohne gravierende Auswirkungen auf die Sicherheit.
Angebliche Argumente für die Abschaltung mit Faktencheck
Behauptung Energieeinsparung:
Befürworter argumentieren, dass die Abschaltung der Straßenbeleuchtung in den späten Nachtstunden erheblich zur Senkung des Stromverbrauchs beiträgt.
Faktencheck: Die Energieeinsparungen, die durch die Abschaltung erzielt werden, sind im Vergleich zu den negativen Auswirkungen auf die Sicherheit gering. Seevetal hat bereits mit Steuergeldern auf energieeffiziente LED-Technologie umgestellt, wodurch der Stromverbrauch ohnehin deutlich gesenkt wurde. Eine weitere Abschaltung ist unverhältnismäßig, da sie die öffentliche Sicherheit gefährdet und keine signifikanten zusätzlichen Einsparungen erzielt. Intelligente Beleuchtungssysteme, die nur dort und dann Licht bieten, wo es tatsächlich gebraucht wird, könnten eine viel effektivere und sicherere Lösung darstellen.
Behauptung Klimaschutz:
Durch den verringerten Energieverbrauch sollen CO₂-Emissionen reduziert werden, was den Klimazielen der Gemeinde zugutekommt. Außerdem soll die Nachtabschaltung dem Insektensterben entgegenwirken.
Faktencheck: Die Reduzierung der CO₂-Emissionen durch die Nachtabschaltung ist minimal im Vergleich zu den bereits durch die LED-Umstellung erreichten Einsparungen. Anstatt die Beleuchtung komplett abzuschalten, könnten moderne Steuerungssysteme helfen, den Energieverbrauch weiter zu optimieren, ohne dass die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger darunter leidet. Klimaschutz und Sicherheit müssen Hand in Hand gehen – eine pauschale Abschaltung ist daher keine ausgewogene Lösung.
Entgegen der Behauptung des Antragstellers (GRÜNE/LINKE) werden Insekten von LED Beleuchtung nicht mehr angezogen. Das Lichtspektrum einer LED Laterne hat keinerlei Einfluss auf die Lebensweise unserer heimischen Insekten.
Behauptung Kosteneinsparung:
Es wird argumentiert, dass durch die Abschaltung der Beleuchtung erhebliche Einsparungen im Gemeindehaushalt möglich sind.
Faktencheck: Zwar können durch die Abschaltung kurzfristig Kosten gesenkt werden, doch stehen diese Einsparungen in keinem Verhältnis zu den potenziellen langfristigen Kosten durch erhöhte Kriminalität und Unfälle. Dunkle Straßen führen zu einem erhöhten Unsicherheitsgefühl, mehr Einbrüchen und einer höheren Unfallgefahr, was langfristig teurer wird als die Einsparungen durch die Abschaltung. Zudem gibt es Lösungen wie das Dimmen von Lichtern, die sowohl Kosten sparen als auch die Sicherheit gewährleisten.
Buchholz beendet dauerhaft die Nachtabschaltung:
Nach der Umrüstung auf LED-Leuchten hat Buchholz die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung endgültig beendet. LEDs sparen im Vergleich zu herkömmlichen Straßenlampen rund 50 % Energie und ermöglichen so eine durchgehende Beleuchtung der Straßen ohne drastische Mehrkosten. Diese Entscheidung stärkt das Sicherheitsgefühl der Bürger und schont gleichzeitig die Umwelt. Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse (CDU) betont, dass die neue Technik eine konstante Beleuchtung in den Abend- und Nachtstunden effizient ermöglicht. In Seevetal hingegen stößt die nächtliche Abschaltung der Steuergeld finanzierten LED-Beleuchtung auf großes Unverständnis und erinnert viele Bürger an einen Schildbürgerstreich – gerade angesichts steigender Einbruchszahlen und wachsender Sicherheitsbedenken